Eichhorn

Eichhorn
Eiche:
Der nur im Got. nicht bezeugte altgerm. Baumname lautet mhd. eich‹e›, ahd. eih, niederl. eik, engl. oak, schwed. ek. Außergerm. Beziehungen etwa zu griech. aigílōps (eine Eichenart) und lat. aesculus »Bergeiche«, sind nicht gesichert. Der mächtige, Jahrhunderte überdauernde Baum war den Germanen heilig; er war wie die Linde Gerichtsbaum.
Zum deutschen Sinnbild wurden Eiche und Eichenlaub seit dem 18. Jh. Groß war der wirtschaftl. Nutzen des Holzes für den Haus- und Schiffsbau, der Rinde für die Gerberei (2 Lohe), der Eichelmast für die alte Schweinezucht (s. a. Ecker). – Abl.: Eichel »Eichenfrucht« (mhd. eichel, ahd. eihhila; das l-Suffix bezeichnet hier die Zugehörigkeit; seit dem 16. Jh. ist »Eichel‹n›« auch Bezeichnung einer deutschen Spielkartenfarbe); ebenfalls seit dem 16. Jh. wird der vorderste Teil des männlichen Gliedes nach seiner Form als »Eichel« bezeichnet. Dazu Eichelhäher (18. Jh., nach der Hauptnahrung); 1eichen »aus Eiche« (mhd. eichīn, ahd. eihhīn). Zus.: Eichhorn (s. d.).
Eichhorn, -hörnchen:
Das erste Glied des altgerm. Tiernamens (mhd. eichorn, ahd. eihhorno, niederl. eekhoorn, aengl. āc-weorna, schwed. ekorre) wurde schon sehr früh an das unter Eiche behandelte Wort angelehnt, ist aber wohl eher zu der idg. Wurzel *aig- »sich heftig bewegen« zu stellen, vgl. z. B. aengl. ācol »erschrocken«, aisl. eikinn »rasend« und russ. igrat᾿ »spielen; sich tummeln«. Das zweite Glied ist z. B. verwandt mit lit. vėverìs, tschech. veverka, pers. varvarah »Eichhorn«, lit. vaiverìs »männlicher Iltis oder Marder« und lat. viverra »Frettchen«. Es wurde im Dt. seit dem 11. Jh. an das unter Horn behandelte Wort angelehnt. Das hat im 19. Jh. zur Benennung der Nagetiergruppe als »Hörnchen« geführt; ähnlich entstand »Echse« ( Eidechse).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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